Nächstes Jahr wird Handball in Deutschland Frauensache sein; dafür hat der Deutsche Handballbund die Kampagne „Hands up for more!“ ins Leben gerufen. Im Jahr der Weltmeisterschaft der Frauen in Deutschland und den Niederlanden wird es unter diesem Motto eine Vielzahl an Maßnahmen geben, die Mädchen und Frauen im Handball stärken. Unter anderem im Fokus: Schiedsrichterinnen.
Ausgangspunkt für die Maßnahmen im Schiedsrichterwesen ist ein bereits im Oktober gefasster Beschluss des Bundesrats, nach welchem die Ausbildung von Schiedsrichterinnen 2025 kostenfrei angeboten wird. Dadurch sollen Handballvereine motiviert werden, mehr Anwärterinnen für das Amt an der Pfeife in die Ausbildung zu entsenden.
Es geht jedoch nicht nur um die Gewinnung von Nachwuchs, sondern auch um Wertschätzung bereits geleisteter Arbeit an der Pfeife, gute Betreuung neuer Schiedsrichterinnen im Verein, Weiterbildungsangebote und eine Verbesserung des Images der Schiedsrichter*innentätigkeit insgesamt.
Hierfür wurden gleich mehrere Maßnahmen konzipiert, die im Laufe des kommenden Jahres ausgerollt werden:
Alle im nächsten Jahr neu ausgebildeten Schiedsrichterinnen erhalten ein Starterpaket inklusive Pfeife vom DHB – so kommt die Unterstützung sowohl den Schiedsrichterinnen als auch den ausbildenden Verbänden zugute.
Darüber hinaus lädt der DHB alle 2025 aktiven Schiedsrichterinnen zur Handball-Weltmeisterschaft an die Standorte Dortmund, Stuttgart oder Trier ein – auch die, die im Rahmen der Initiative erst neu ausgebildet werden. An den WM-Standorten werden zudem Weiterbildungen angeboten, die sich explizit an Schiedsrichterinnen richten.
Und auch die Arbeit der Schiedsrichter*innen-Coaches soll mit speziellen Angeboten gewürdigt werden. Darüber hinaus setzt der DHB mit einer Weiterentwicklung des Formats „Basis trifft Spitze“ darauf, Schiedsrichter*innen von der Vereinsebene mit ihren Vorbildern aus der Bundesliga zusammenzubringen.
„Wir hoffen, dass wir mit diesen Maßnahmen im Vorfeld und im Rahmen der Heim-WM deutschlandweit und nachhaltig auch mit Blick auf das Schiedsrichterwesen zulegen können“, sagt Hans Artschwager, Sprecher der Kommission der Landesverbände und Vizepräsident des Deutschen Handballbundes.
Das Potenzial ist jedenfalls groß: Der Anteil weiblicher Mitglieder in den Handball-Vereinen liegt bei 40 Prozent, der der Schiedsrichterinnen lediglich bei 23 Prozent. „Der Kampagnentitel ,Hands up for more‘ bringt es auf den Punkt – es geht um weit mehr als um das Handballspielen“, sagt Martin Goepfert, Vorstand Mitglieder des Deutschen Handballbundes. „Wir haben mit der Strahlkraft des Heimturniers der Frauen-Nationalmannschaft die Chance, den weiblichen Bereich im Schiedsrichterwesen in den Fokus zu nehmen und nachhaltig zu stärken.“
Weitere Informationen zu den „Hands up for more“-Maßnahmen im Schiedsrichterwesen sind hier zu finden: https://www.dhb.de/verband/ueber-uns/hands-up-for-more-schiedsrichterinnen-im-fokus-der-wm-kampagne