Warum Schiedsrichter werden?


Seh dir das Video an und du weißt, warum man Schiedsrichter werden soll. Mach es zu deinem Spiel!


„Ohne Schiedsrichter kein Spiel“


Für keine Sportart gilt der Satz so uneingeschränkt wie für den Handball. Dies liegt an der Art und Weise, wie Handball gespielt wird. Moderner Handball lebt von Schnelligkeit, intensivem Körperkontakt und Emotionen. Um innerhalb dieser Faktoren die Fairness zu gewährleisten, ist eine gut ausgebildete, neutrale Person in Form des Schiedsrichters unabdingbar. Denn den schmalen Grat zwischen den erlaubten Emotionen und Körperkontakt kann nur eine Person weisen, die keine subjektive Vereinsbrille trägt. Dazu kommt noch, dass im Handball weit mehr Entscheidungen in Sekundenschnelle getroffen werden müssen als in jeder anderen Sportart, lt. Wikipedia sogar bis zu 10 Mal mehr als im Fußball. Dies können die Mannschaften untereinander während dem Spiel in Eigenregie unmöglich fair managen. Dieser Aufgabe kann nur ein offizieller Schiedsrichter gerecht werden.

 

Was bringt mir das Hobby Handballschiedsrichter persönlich?

Das Amt des Schiedsrichters hält viele Herausforderungen parat. Darüber hinaus bietet das Schiedsrichterwesen ein Hobby, das deine Persönlichkeit stärkt. Du wirst geschult neutral und rational, fernab von Emotionen zu handeln und bei diesem Handeln in Sekundenschnelle verschiedene Optionen abzuwägen und dich für die Korrekte zu entscheiden. Dies sind Fertigkeiten, die dir auch außerhalb der Sporthalle in deinem Leben weiterhelfen. Darüber hinaus musst du deinen Standpunkt als Schiedsrichter gegen meist ältere, größere oder zahlenmäßig überlegenere Personen und Gruppen durchsetzen. Die in diesem Bereich erlernte Standfestigkeit ist eine Bereicherung im Berufsalltag. Selbstverständlich steht der Handballschiedsrichter auch ab und zu im Fokus des Geschehens und muss Druck aus unterschiedlichen Richtungen aushalten. Diese Erfahrungen fördern die Stressresistenz und erhöhen das Selbstvertrauen. Deshalb fördert der Einsatz als Handballschiedsrichter über den Sport hinaus in vielerlei Hinsicht die eigene Persönlichkeit. Aber auch finanzielle Gedanken müssen nicht im Hintergrund stehen. Dass man sich neben all den anderen Aspekten und Motiven auch noch was dazuverdienen kann, macht das Schiedsrichter-Sein zusätzlich attraktiver. Nebenbei haben Schiedsrichter auch bei Spielen bis zur Oberliga freien Eintritt.
Wer also Spaß am Handball hat, mit seinem Hobby Geld verdienen will und sich grundsätzlich die Einnahme der Rolle des Schiedsrichters vorstellen kann, sollte auf jeden Fall den Schritt zum Anwärterlehrgang wagen.

 

Was für Voraussetzungen und Qualifikationen sollte ich mitbringen?

Grundsätzlich musst du keine besonderen Vorkenntnisse mitbringen. Natürlich ist ein gewisses Verständnis für die Sportart Handball hilfreich, jedoch haben wir auch schon einige Nicht-Handballer erfolgreich als Schiedsrichter ausgebildet. Es gibt einzig eine Altersbeschränkung vom DHB für den Handballschiedsrichter. Man muss das Alter von 14 Jahren erreicht haben.

 

Der Schiedsrichteralltag: Wie läuft die Handballrunde aus Schiedsrichtersicht ab?

Jeder Schiedsrichter erhält vom Schiedsrichteransetzer eine Einteilung für einen Zeitrahmen von mehreren Wochen mit seinen Einsätzen. Dabei berücksichtigt der Ansetzer von jedem Schiedsrichter eine weitere Tätigkeit innerhalb des Handballsports, also zum Beispiel die Spiele der eigenen Mannschaft oder ein Traineramt. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit dem Ansetzer Freitermine aufgrund von familiären oder beruflichen Verpflichtungen zukommen zu lassen, an denen man als Schiedsrichter nicht zur Verfügung steht. Anhand dieser Daten erstellt der Ansetzer dann in einem sehr aufwändigen Prozess die Einteilung. Die Spiele, welche man innerhalb dieser Einteilung zugewiesen bekommt, ist man verpflichtet zu leiten. Sollte spontan ein unaufschiebbarer Termin dazwischen kommen, gibt es in Ausnahmefällen auch die Möglichkeit diese Spiele abzugeben.
Nach den Spielen erhält man direkt in bar die Spielleitungsentschädigung und die Fahrtkosten vom Heimverein.
Neben den Einsätzen am Wochenende muss jeder Schiedsrichter die Schulungen besuchen. Diese Veranstaltungen sind notwendig, da sich die Handballregeln stetig weiter entwickeln und nicht nur die Spieler regelmäßiges Training benötigen, sondern auch als Schiedsrichter die Weiterbildung unabdingbar ist.

Hinweis:
Der Artikel entstammt zu großen Teilen einer Infobroschüre des HV Südbaden (nicht mehr downloadbar) – gilt so aber auch uneingeschränkt im HVN und HK Wesel.